Samstag, 19. Mai 2012

8. Tag: Von Paatsalu bis Anaži


152,35 km

8 h 06 min

18,80 Km/h im Durchschnitt

Es ist vollbracht. Ich habe Estland hinter mir gelassen. Ich bin direkt hinter der Grenze auf lettischem Gebiet in dem kleinen Ort Anaži in einem ebenso kleinen Hotel gelandet. Relativ neu , hell und freundlich Nur das Einchecken war nicht ganz einfach. Aber der Reihe nach.

Morgens kurz nach dem Aufstehen bin ich in Richtung des Salls gegangen in dem ich essen wollte. Un da sah ich Ihn hängen.

Noch tropfend!. Erst mal ich einen gescheiten Schreck gekriegt.

Nach meinem obligatorischen Weißbrot mit Butter und Marabu und einem löslichen Cappuccino dazu bin ich gegen 8:00 losgefahren. Die zwei Kilometer von der Unterkunft zur Landstraße gingen noch über einen morastigen Weg. Dann blieb es zumindest bei asphaltierten Straßen – natürlich aller Qualitäten.

Da ich ja etwa 150 km fahren wollte, wusste ich, dass ich mir auch nicht andauernd eine Pause gönnen konnte. Daher bin nur mit kurzen Fahrtunterbrechungen bis nach Pärnu. Ich habe aber eine kurze Foto-Pause eingelegt um zwei Störche zu fotografieen, die sich gerade vergnügt haben.





Dort habe ich etwas eingekauft, Wasser, ein Fabrikbrot, einen Riegel und ein Trinkjoghurt. Ich wollte dort noch etwas essen gehen. Und ich habe eine Pizzeria gefunden, das hat auch gut geschmeckt. Nach einer ordentlichen Pizza und einer Limo bin ich dann ganz gut gestärkt auf die Autobahn. Also auf den Radweg, der in Estland bereits ein Stück über die Autobahn führt. Dort ist weniger los als einer Bundestrasse in Deutschland. Aber toll ist das natürlich nicht, wenn Lkw mit einem Abstand von etwa 50 cm an dem Lenker vorbei-donnern. Ich bin aber nicht umgefahren worden und nicht durch den Sog bedingt im Graben gelandet. 


Das Problem ist, dass es tatsächlich keine Ausweichstraße gibt. Nach dem Mittag hatte ich dann noch knapp 70 km. Da ich nicht zu spät ankommen wollte, habe meine Pausen auf ein Minimum reduziert. Nur nach etwas mehr als der Hälfte habe ich dann noch meinen erstandenen Riegel und das Trinkjoghurt zu mir genommen. Da musste ich auch schon nicht mehr Autobahn fahren. Die letzten ca. 40 km führte dann eine Straße tatsächlich halbwegs parallel zur A1. Diese ließ immer mal wieder den Blick Richtung Ostsee zu. Die Landschaft war auch jetzt mehr von Kiefernwäldern geprägt.

Mir viel heute verstärkt auf, dass sehr viele Häuser einen Brunnen haben, der scheinbar auch noch aktiv genutzt wird. Ein Brunnen über den ein langer Balken hängt und an dem kürzeren Ende ein Eimer. Der wird dann in den Brunnen eingetaucht. Leider habe ich kein Bild davon gemacht.

Die Grenze zu Lettland ist völlig ohne Kontrollposten. Es wurde offensichtlich niemals einer aufgebaut. 



Im Grenzbereich hatte ich mir vorher vorgestellt wird ja sicher ein reger Grenzverkehr stattfinden mit Geschäften auf beiden Seiten, um jeweils das interessante aus dem Nachbarland zu erstehen. Aber dieser Gedanke war völlig an der Realität vorbei. Hier ist auch jeder Seite der Grenze wirtschaftlich tote Hose. Immerhin gibt es das Hotel. 


Die Tür war offen als ich gerufen habe gab es keine Reaktion. Aber da war ein Telefonnummer, die man anrufen sollte. Das habe ich getan aber der Gesprächspartner konnte keine englisch und kein deutsch. Immerhin konnte ich begreiflich machen, dass ich ein Zimmer im Hotel wollte. Ich war mir zwar nach dem Ende des Telefonates nicht sicher ob das die andere Seite verstanden hatte, aber nach wenigen Minuten kam eine ältere nicht ganz schlanke Frau. Leider hatte praktisch keine Ahnung. Wenn ich das richtig verstanden habe hilft sie nur ausnahmsweise aus. Ein älterer Mann der irgendwie zu der Frau gehörte half dann noch mein Fahrrad extra unterzustellen und einzuschließen. Dann konnte ich endlich Duschen. Gegenüber gibt es ein Supermarkt, der noch offen hatte und bei dem ein Geldautomat vor der Tür ist. Hier muss nämlich in lettischen Lats gezahlt werden. Im Supermarkt habe ich mir dann einen großen Joghurt gekauft nachdem ich nicht schon wieder mäßiges Weißbrot essen wollte. So hab ich jetzt Joghurt mit Müsli zum Abend gegessen. Frühstück erhalte ich hier morgen. Ich hoffe ich überlebe das …

Morgen will ich dann bis Riga. Das sind ins Zentrum wiederum etwa 140 km. Wenn ich das morgen Abend geschafft habe Buche ich die Fähre um und fahre zwei Tage früher von Klaipeda nach Sassnitz. Dann habe ich noch ein paar ruhige Tage (und kann über Pfingsten die Haufen in der Kanzlei abarbeiten).

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