Berichte über Radreisen in den Niederlanden, Schweden, Finnland, dem Baltikum, Polen und Norddeutschland
Mittwoch, 16. Mai 2012
5. Tag: Von Haapsalu über die Insel Hiiuma nach Saarema
67,81 km
3 h 50 min
17,67 Km/h im Durchschnitt
Die Strecken zwischen den Teilstrecken bin ich geschwommen (auf einer Fähre).
Mein Fahrrad hatte ich über Nacht im Bereich des Tresens stehen daher konnte ich es gegen 8:00 Uhr, als der Besitzer kam herausholen. Das hat auch gut geklappt. Da stand es schön warm und trocken. Geregnet hat es die Nacht nicht. Morgens sah es so aus als würde es noch regnen und damit auch etwas kühler sein. Aber ab der Insel Hiiuma schien plötzlich die Sonne und es wurde recht warm. Mein Thermometer am Tacho zeigte einmal über 24 Grad Celsius an. Geregnet hat es gar nicht. Auch jetzt sieht es nicht nach Regen aus. Ich schreibe diese Sachen hier noch auf der Insel Hiiuma vor der Fähre nach Saarema. Für die kurze Route über die Insel habe ich mich dann heute morgen kurzfristig entscheiden, da die Fähre zwischen den beiden Inseln entweder morgens um 08:15 Uhr oder um 18:15 Uhr fährt. Beides ist nicht so sehr geeignet. Ich sitze nun vor einem Restaurant am Hafen von Sõru und schreibe. Ich habe auch ein offenes WLAN gefunden über das ich das veröffentlichen kann. Mal sehen ob ich auch noch ein paar Bilder einfügen kann.
Nun aber ein wenig der Reihe nach: Nach dem Aufstehen bin ich in ein Café / Bäckerei oder etwas ähnliches gegangen um zu frühstücken. Es gab nur normalen Café, aber immerhin Milch wie überall. Brötchen gab es nicht. Dafür diverse Stückchen. Aber da war eine ganz seltsame Mischung. Bei uns gibt es ja manchmal Croissants oder ähnliches mit Würstchen und Schinken / Käse. Dort gab es Gebäck, was aber kein richtiger Blätterteig war mit Frankfurt (Würstchen) und (da hat es mir ja bald den Magen umgedreht) mit Fisch. Ich hab ja keine Ahnung was für eine Sorte, ich tippe aber auf Hering. Davon gab es dann auch noch verschiedenen Variationen. Nun ist das ja auch mit der Sprache etwas schwierig. Auch die Schriftsprache gibt im Prinzip (zumindest für mein Verständnis) überhaupt nichts her. Nach dem was geschrieben steht vermag ich nichts abzuleiten. Leider steht ja nicht mal an einem Supermarkt etwas dran, was man nachvollziehen kann. Es scheint aber irgendetwas mit „Pood“ zu sein. Ich habe jedenfalls etwas süßes erwischt. Das war in Ordnung. Aber gleichwohl hat es mich nicht dazu verleitet mein Glück noch weiter zu strapazieren. Ich weiß nicht ob ich mir den Tag nicht mit einem Teil mit in Teig gebackenen Hering nicht den ganzen Tag versaut hätte.
Nach dem Frühstück bin ich zurück zum Hostel, habe mein Gepäck aufgeladen, den Schlüssel abgegeben und bin los zu Fährhafen. Das waren nur etwa 10 km. Unterwegs, noch in Hapsaalu konnte ich den ehemaligen Bahnhof bewundern, der heute estnisches Eisenbahnmuseum ist. Das sieht ganz nett aus.
Auf dem Weg zur Fähre bin ich noch an der Ruine eines wohl mal herrschaftlichen Gutshauses vorbeigefahren. Das sah ganz interessant aus. Es soll wohl kurz nach dem 1. Weltkrieg langsam verfallen sein.
Am Fährhafen dann konnte man den Kontrast diese Landes wieder gut erkennen. Ein Top-moderner kleiner Fährhafen mit einer Top-modernen Fähre, die ich dann später genutzt habe. Daneben ein Haus was aussah als wäre es etwa 150 Jahre alt und man hätte daran in den letzten 75 Jahren allenfalls das absolut notwendige getan. Aber ich vermute mal für den Hafen und alles was dazu gehört gab es (EU-) Fördermittel.
Es gibt immer wieder hervorsagende Radwege, wo sie durchaus Sinnvoll sind. Beispielsweise neben stark befahrenen Straßen und oft in der nähe von Schulen. Über die Landstraßen benötige mn Radwege auch nicht. Die Auto- und Lastwagenfahrer bremsen zwar nicht, fahren aber auf er anderen Fahrspur an einem Vorbei. Das geht auch fast immer, weil keiner entgegenkommt. Bei den Schulen ist auch auffällig, dass diese fast immer richtig gut saniert sind. Das finde ich gut.
Hiiuma selbst ist von dem was ich gesehen habe eher langweilig. Lange, gerade Straßen, wenig Abwechslung in der Landschaft.
Und – Topf-eben! Erst in Richtung Fährhafen Sõru wurde es auf den letzten 5 km netter, der Radweg oder die Straße hat sich dann mal nett durch die Landschaft zu dem kleine Hafen geschlängelt.
Um Missverständnissen vorzubeugen: Aus diesem Hafen fahren am Tag 2 Fähren ab! In der Hauptsaison aber 3.
Ich habe hier in dem Restaurant nachgefragt, dort sagt man mir, dass etwa 4 km hinter der Fähre auf Saarema im Ort „Leisi“ eine Möglichkeit besteht eine Unterkunft zu nehmen. Dann wäre auf viele Kilometer keine Übernachtungsmöglichkeit besteht. Da die Fähre aber noch eine Stunde fährt werde ich erst gegen 19.15 Uhr auf Saarema ankommen. Wenn die Unterkunft erträglich ist, werde ich da bleiben.
Ich habe dann um 20:15 Uhr ein Quartier bezogen. Nun übernachte ich in einem Gästehaus. Da es auf der Fährfahrt aber angefangen hatte zu regnen und ich mich von der Qualität meiner Regensachen überzeugen konnte wollte ich auch nicht so gern Zelten. Das wären auch 20 oder 30 weitere km gewesen. Die Unterkunft ist aber schön und klasse gelegen. Im Wald, aber in unmittelbarer Nähe zur Küste (ca 50 Meter). Es soll wohl noch kräftig regnen, Aber wenn ich glück habe geht das mit dem Regen am Morgen schon dem Ende entgegen.
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