Donnerstag, 17. Mai 2012

6. Tag: Von Meiuste nach Kuressaare




88,27 km

5 h 04 min

17,37 Km/h im Durchschnitt

Aber so richtig viel Glück hatte ich mit dem Wetter heute nicht. Die Nacht hat es viel geregnet. Als ich gegen 08:30 Uhr los wollte nieselte es. Allerdings doch so stark, dass ich nach wenigen hundert Metern entschieden habe, die Regensachen anzuziehen. Die habe ich dann auch einige Stunden angelassen. Außerdem war es ziemlich kühl. Es waren einige Stunde so um 9 Grad Celsius, dann stieg die Temperatur langsam an. Aber selbst am Nachmittag gab es noch einmal Nieselregen.

Gefrühstückt habe ich ein halbes Weißbrot, welches ich am Vortag morgens gekauft hatte. Das war noch übrig vom Abend davor. Dann ging es los und ich habe mir schon vorgenommen, dass ich bis Kuressaare möchte. Ich hätte auch auf dem direkten Weg fahren können, aber das widersprach natürlich dem Ziel sich auch die Insel anzusehen. So habe ich ein meine Planung abgeändert und abgekürzt, bin aber nicht den direkten Weg gefahren.  Aber auch da gab es nette Ausblicke.




Ich bin nur langsam vorangekommen, zumindest bis zum Ort Kihelkonna. Ab dann hatte ich dann Rückenwind, der die fahrt etwa leichter machte. Dieser Ort war doch eher frustrierend. Ich hatte gedacht, dass ich mir da auch was einkaufen kann, da ich ja nichts weiter zum Mittag mehr hatte. Da gab es zwar einen Supermarkt, aber von dem Brot wollte ich nichts kaufen, ich hab dann einen Joghurtdrink erworben und ein Pickup und ein Snickers gegessen. Das war dann auch erst mal in Ordnung. Da gab es zwar auch eine Möglichkeit sich etwas warmes einzuhelfen, aber das Ding sah schon außen so aus, dass ich gedacht habe, dass ich mir das lieber erspare. Es soll da Hamburger und Würstchen gegeben haben. Aber man konnte ja nicht rein sehen, da die Fenster verklebt oder zugestellt waren.

Dann habe ich an einer Bushaltestelle mein Essen genossen. Da kam einer angefahren (mit einem alten Damenrad) und nölte mich an. Freundlich auf deutsch von mir angesprochen und eine“do you speak english“ hinterhergeschoben sagte der kein Wort mehr. Ich vermute ihm hat nicht gepasst wie ich mein Fahrrad hingestellt habe. Ich erlaubte mir nämlich das an die Sitzbank zu lehnen. Dies Type hat es dann ohn hinzufallen geschafft von seinem Damenrad abzusteigen und hat zuerst die beiden Flaschen aus dem vorn angebrachten Fahrradkorb genommen. Die flasche Schnaps hat er sich in die Hosentasche seines Jogginganzugs gesteckt, die Limo (und ich weiß nicht was drin war) in die Hand genommen. Augenscheinlich besoffen war der zwar nicht, eher hatte ich den Eindruck dass der Jahrelange heftige Alkoholkonsum bereits Auswirkungen zeigte. Ich war dann recht schnell fertig mit meinem Essen und bin noch kauend losgefahren.

Ich hatte da noch etwa 39 km bis Kuressaare, die dank des Rückenwindes zügig dahinglitten. Aber es ging einige Zeit richtig nach oben, natürlich nicht stark, aber langsam und stetig. Kuressaare selbst hat mich etwas enttäuscht. Eine besonders schöne Stadt ist das nicht. Sie ist aber die Größte hier auf Saaremaa. Es gibt keine zusammenhängende Altstadt oder einen netten Ortskern. In den Randgebieten gibt es Wohnblöcke, aber das ist ja relativ üblich.



Ich werde nun zusehen, dass ich noch etwas Essen gehe. Das ist heute ein wenig kurz gekommen. Da bleibt die Wahl zwischen richtig teuer (mit einer Speisekarte auch auf Englisch, was zumindest für mich besser ist als nur aus estnisch) oder eine Pizza. An ein normales Restaurant getraue ich mich nach den Fisch-Croissants aus Haapsaluu nicht ran.

Ach ja ich habe auch hier wieder ein Zimmer in einem Gästehaus.


Diesmal ohne eigenes Bad. Aber es ist sauber und ordentlich und relativ modern. Natürlich hat es wie alle meine Unterkünfte bisher ein WLAN was kostenfrei genutzt werden darf.

1 Kommentar:

  1. Hi Christoph,
    scheint ein cooler Urlaub zu sein :-). Ist interesant zu lesen. Auf jeden fall kannst Du uns wohl viel erzählen. Ich wünsch Dir weiterhin viel Spaß und möglichst schönes Wetter :-)

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