Mittwoch, 16. Mai 2018

Tag 8: von Alytus in Litauen nach Użmauda in Polen

Von Alytus nach Użmauda

Entfernung:                                        105,98 km (nach Tacho)
Fahrzeit:                                             4 h 56´
Durchschnittsgeschwindigkeit:         21,51 km/h

Früh um 8 Uhr ging es los. Nachdem ich mir gestern noch ein Joghurt gekauft hatte ging es dann früh mit einem Müsli im Bau los, zunächst zum Supermarkt um die Ecke, wo ich gestern schon festgestellt hatte, dass die Coffe to go anbieten, sogar einen ordentlichen mit frisch gemahlenen Bohnen. Der war dann auch ziemlich gut.

Es lief zunächst gut. Aus Altyus raus, war natürlich wieder etwas mehr Verkehr aber es gab einen guten Radweg neben der Straße. Auch war das natürlich kein Vergleich mit den Städten Klaipėda, Kaunas und Vilnius. Ich hatte Rückenwind, es war nur leicht hügelig, mit schwachen Anstiegen. Viel Verkehr war dann später nicht mehr
die leere Landstraße

Lettland ist wohl ein ungewöhnliches Land, teilweise offensichtlich sehr Arm, teilweise aber gibt es auch Superreiche und das scheinbar nicht wenige. Autos sind ein ganz wichtiges Statussymbol. Gerade in Klaipėda, Kaunas und Vilnius habe ich eine große Menge neuester Porsche gesehen, viele große Volvos und natürliche andere deutsche Premiumhersteller. Heute habe ich aber auch zum ersten Mal gesehen, dass eine Familie mit einem Pferdewagen (auf einem Feldweg) unterwegs war. Die Häuser auf dem Land sind teilweise sehr heruntergekommen. Teilweise gibt es aber auch echte große Anwesen, meist an den Rändern der großen Städte. Bei allen war mir immer nicht ganz klar ob da wirklich jemand wohnt. Bei manchen Häusern denkt man das stürzt bald zusammen, dann sitzen aber mehrere Personen vor diesem Haus.


ein typisches Gehöft
Dieses Haus war bewohnt. Es gab einen Hund, hinter dem Haus Gänse, Wäsche hing im Garten und es war, ziemlich heruntergekommen.

So etwa 10 Kilometer vor der Grenze habe ich dann doch noch etwas Stress bekommen. Das GPS schaltete sich wegen der leeren Accus aus. Es ist schon ungünstig, es zeigt kurz an "Batterie schwach", dann geht es aus. Natürlich hatte ich geladene in der Sitztasche. Die habe ich eingelegt und angeschaltet. Mir viel zunächst gar nicht auf, dass keine Karte zu sehen war. Dann wollte ich die Route erneut berechnen lassen - wobei der Hinweise erschien: "das Ziel liegt nicht im Bereich einer Karte". Irgendwann habe ich gemerkt - die Karten, die man auf das GPS laden muss sind weg. Ich habe dann mein Laptop bei der nächsten Bushaltestelle herausgeholt und habe das GPS angeschlossen um die Karten zu übertragen. Aber ich wusste auch, dass ich nur wenig Saft dem Accu des Laptops habe, ich dachte einfach, dass ich das heute Abend laden kann. Inder letzten Unterkunft gab es nicht viele Steckdosen, genauer gesagt nur eine. Dann: die nächste Fehlermeldung: "kein Speicher". Ich habe die Batterien noch mal herausgenommen und die SDMiniCard herausgenommen und noch einmal eingesetzt, wider an das Laptop - gleiches Ergebnis. Dazu muss ich sagen, dass ich ohne ein Backup fahre, also Straßenkarten habe ich nicht dabei, lediglich ein Ausdruck von jeder Tagestour von GoogleMaps. Danach kann man aber nicht fahren, zumindest dann nicht, wenn man kleine Straße sucht und die brauchte ich zumindest zum Ende der heutigen Fahrt.

Ich habe dann nochmal alles auseinandergebaut, den Schacht für die SDMinCard ausgepustet und die Kontakte abgewischt und natürlich Angst gehabt, dass die Card oder - noch schlimmer das GPS hin ist. Aber beim nächsten anschalten funktionierte es, die Karten waren auch ohne sie noch einmal erneut draufzuladen vorhanden. Die Reise konnte also weitergehen. Und so landete ich an der lettisch-polnischen Grenze. 
die polnische Grenze bei Sudawskie
Etwa 10 Kilometer hinter der Grenze habe ich in einem kleinen Ort im Supermarkt nach einer neuen SIM-Karte für Polen gefragt. Die lettische SIM-Karte hatte sich schon abgemeldet und den weiter Kontakt zum Internet unterbrochen. Ich hatte das Glück, dass in dem kleinen Minimarkt eine Person hervorragend deutsch sprach. Außerdem gab es dort im Haus eine Poststation. Denn dort wurde von mir der Ausweis verlangt. Das hätte auch in Lettland passieren müssen, meine ich, ist aber nicht geschehen. Nach 10 Minuten war ich wieder draußen, die SIM-Karte eingebaut, es hat sofort funktioniert. 5 Zloty habe ich zahlen müssen, was etwa einem Euro entspricht. Ein bisschen Datenvoluen ist drauf, das genügt vermutlich für WhatsApp und Wetterabfragen unterwegs. Bei der Unterkunft kam ich dann gegen 14 Uhr an, die war aber nicht fertig. Es wurde noch gereinigt. Also habe ich mich an der Seite hingesetzt und mein noch vorhandenes Brötchen gegessen. Dazu muss ich sagen, dass ich unmittelbar vor der Unterkunft an einem Hof vorbeigefahren bin, bei dem erst einmal zwei Hunde auf mich zustürmten. Als ich das Brötchen essen wollte, waren die auch sofort da... und wie hungrig und traurig besonders der Rottweiler geguckt hat... Jedenfalls blieben sie noch eine Weile zusammen da, selbst als ich schon fertig mit Essen war.
Ich habe hier auch etwas zu Abend bekommen, das hatte ich vorher extra nachgesehen, denn sonst hätte ich mir noch etwas zu Essen kaufen müssen. Es war nicht ganz so, wie erhofft, aber ich habe was zum Essen bekommen. Alles andere wäre unangenehm gewesen. Ich hätte etwa 15 Kilometer (einfache Strecke) fahren müssen um etwas Essen gehen zu können, oder etwas zu Essen einzukaufen. Frühstück bekomme ich auch.


meine beiden "Freunde"
die Unterkunft - wirklich groß, ich bin trotzdem allein da

Unterhalb der Unterkunft ist ein See, mit Bademöglichkeit. Da es sich zugezogen hat und die Temperatur etwas abkühlte bin ich dann nicht Baden gegangen. Die letzten Kilometer zur Unterkunft waren wieder Schotterpisten, das war mir bewusst. Morgen für wird es ähnlich. Morgen geht es nach Wegorzewo (das ehemalige Angerburg), wieder etwa 100 Kilometer. Wobei mir schon jetzt klar ist, dass es ein deutliches Auf und Ab geben wird...





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